Fußball und Rassismus

Immer wieder entbrennen neue Diskussionen um Gewalt und Rechtsextremismus in den Fußballstadien Europas. Besonders in Italien, aber auch in Luxemburg oder vielen andern Ländern gibt es Probleme mit Rassismus auf den Zuschauerrängen. Im Land des aktuellen Fußball-Weltmeisters gibt es nach einer Einschätzung des Innenministeriums rund 80.000 organisierte gewaltbereite Fans. Die Mehrheit dieser gewaltbereiten, politisierten Fans ist dazu auch noch rechtsextrem. Zum Beispiel tauchen immer wieder Spruchbänder oder Flaggen mit Hakenkreuzen, faschistischen oder rassistischen Parolen im Fan-Block der Ultras des S.S. Lazio Rom auf. Aber auch in Frankreich und Spanien werden immer wieder dunkelhäutige Spieler mit Affengeräuschen verhöhnt oder anderweitig rassistisch beleidigt. Auch unter den Fangruppierungen selbst gibt es immer mehr gewalttätige Übergriffe, zum Beispiel auf jüdische oder afrikanische Fans so, dass viele Schwarze sich aus Angst vor den Hooligans nicht mehr trauen zu den Spielen zu gehen. Mittlerweile gibt es in vielen Stadien Europas eine gefährliche Mischung aus brutaler Gewalt und rechtem Gedankengut.

Im Mutterland des Fußballs, England, gibt es nur selten offene Formen von Rassimus und Antisemitismus auf den Rängen in den Stadien. Dank einer ''Zero-Tolerance''- Strategie konnte konsequent und aggressiv gegen Rassismus und Gewalt in den Stadien vorgegangen werden. Auffälligen Randalierern drohen nicht nur hohe Geldstrafen, sondern auch (lebenslange) Stadionverbote, die Kündigung der Vereinsmitgliedschaft oder bis zu 3 Jahren Haft. Den Tätern wird dabei meist in einem Schnellverfahren der Prozess gemacht. Hinzu kommt, dass die britische ''Football Association'', die Vereine und die Spielergewerkschaft regelmäßig antirassistische Fan-Initiativen finanziell und organisatorisch unterstützen. Diese Kampagnen sind dabei möglichst breit angelegt, um möglichst viele Fans und Stadionbesucher zu erreichen. Unter anderem werden die Zuschauer in den Stadionheften und auf den Anzeigetafeln dazu aufgefordert, diskriminierende Rufe und handgreifliche Auseinandersetzungen via kostenlose Telefon-Hotline zu melden. In Italien wird jedes Jahr die ''Mondiali Antirazzisti'' organisiert, eine kleine ''antirassistische Weltmeisterschaft'' bei der bis zu 6.000 Fans zusammenkommen. Weitere Initiativen wie ''Football unites, racism devides'' oder ''Show racism the red card'' sind im antirassistischen europaweiten Netzwerk ''Football Against Racism in Europe'' (FARE) organisiert.

FARE versucht nicht nur, offene Formen von rassistischen Vorfällen in den sowie um die Stadien zu bekämpfen, sondern wehrt sich auch gegen versteckte oder institutionalisierte Formen von Rassismus auf unterschiedlichen Verwaltungsebenen im Fußball, die zur Ausgrenzung ethnischen Minderheiten und Migranten führen. Ein Beispiel für offene Diskriminierung durch Fußballverbände ist die Begrenzung der Anzahl von Migranten im Amateurfußball in Italien und Spanien. Ein anderes Beispiel: in Österreich ist die Anzahl von Ausländern, auch EU-Bürger, im Amateurfußball auf drei pro Mannschaft begrenzt. Auch der Dachverband des Europäischen Fußballs hat eine enge Beziehung zu FARE. Die UEFA hat FARE in den vergangenen Jahren in beträchtlichem Ausmaß finanziell unterstützt, und beide Institutionen haben zusammengearbeitet bei der Ausrichtung von Veranstaltungen, der Veröffentlichung von Publikationen und bei der Nutzung des öffentlichen und kommerziellen Potenzials bei Großveranstaltungen (Europameisterschaft, Championsleague und Euro-League), um die Botschaft zu verbreiten, dass Rassismus auf allen Ebenen bekämpft werden muss.

Quellen :
Bundeszentrale für politische Bildung
www.farenet.org

http://www.mondialiantirazzisti.org

Gegen Rassismus :




Links :

Racism In Football

Anti Racism In Football

FOOTBALL AGAINST RACISM...

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