Damenfußball

Lange Zeit wurde dem Frauenfußball wenig Beachtung und Bedeutung zugteilt, und Entscheidungen wurden immer nur von Männern getroffen. In einigen Ländern war Frauenfußball bis in die 1970er Jahre sogar verboten. Obwohl Fußball in vielen Bereichen soziale und andere Barrieren überwinden kann, waren Frauen lange vom aktiven Fußball ausgeschlossen. In Deutschland dürfen Frauen erst seit etwa mehr als 30 Jahren organisiert Fußball spielen, aber haben gerade in den letzten Jahren große internationale Erfolge erzielt. Die luxemburgische Fußballnationalmannschaft der Frauen ist dem luxemburgischen Fußballverband (FLF) unterstellt und besteht seit Juni 2003.

In England schlossen sich Ende des 19. Jahrhunderts erstmals junge Frauen zu Mannschaften zusammen. 1894 wurde die erste Frauenfußball-Mannschaft mit dem Namen ''British Ladies'' gegründet. Das erste Spiel lockte zwar viele Zuschauer an, jedoch waren die meisten nicht nur am sportlichen Wettkampf interessiert sondern eher am Aussehen der Spielerinnen. Der erste Weltkrieg brachte dem Frauenfußball einen unerwarteten, aber kurzlebigen Aufschwung. Da viele Männer an die Front mussten, konnten Frauen in Bereiche vordringen, die bis dahin Männern vorbehalten waren, wie zum Beispiel den Behörden, Rüstungsbetrieben oder auch dem Fußball. Frauenmannschaften dienten jedoch vor allem der Unterhaltung und der Ablenkung angesichts des Krieges.

In Deutschland entstand 1930 in Frankfurt der erste Frauen-Fußballklub (1. DFC Frankfurt). Während der Zeit des Nationalsozialismus wurden Frauen dann in überkommene Rollenmuster (z. B. Mutterschaft) zurückgedrängt so, dass die bescheidenen Ansätze wieder verpufften. Dies blieb auch in den Nachkriegsjahren der Fall, bis die allgemeine Euphorie nach dem Gewinn der Fußballweltmeisterschaft 1954 auch die Entwicklung des Frauenfußballs begünstigte. Vorerst blieb es eine Freizeitbeschäftigung, welche zur Belustigung oder für wohltätige Zwecke diente. 1955 reagierte der Deutsche Fußballbund (DFB) wie in England (1921) mit strikter Ablehnung und verbot seinen Vereinen, Frauenabteilungen zu gründen oder auch nur Sportplätze zur Verfügung zu stellen. Doch trotz aller Verbote entstanden im Laufe der 60er Jahre Vereine und Verbände des Frauenfußballs. Im Oktober 1970 hob der DFB sein Verbot auf und erlaubte die Gründung von Frauen-Fußballabteilungen. Obwohl mittlerweile 857.000 Frauen im DFB Fußball spielen, stehen in den Vereinen Frauenabteilungen bei der Vergabe von Trainingszeiten und Geldern oft hinten an. Erst die WM 1999 in den USA zeigte welche Möglichkeiten im Frauenfußball bestehen. Die Welle der Euphorie (die US-Frauenmannschaft siegte im Finale) schwappte auch bis nach Europa herüber. In den USA ist Frauenfußball inzwischen zu einem Sport aufgestiegen, der ebenfalls die Stadien füllt, eine Industrie und Märkte hervorgebracht hat, einzelnen Spielerinnen Millionengagen bietet und zugleich an Schulen und in Vereinen eine breite Basis besitzt.

In Luxemburg gibt es seit 1972/73 eine nationale Meisterschaft im Frauenfußball. Rekordmeister mit 14 nationalen Titeln ist Progrès Niedercorn. Aufgrund mangelnder Anmeldungen von Frauenmannschaften wurden in den Jahren 1979 bis 1984 und 1990 bis 1997 keine Meisterschaft ausgetragen. Seit 2002 wird auch ein nationaler Polkalwettbewerb ausgetragen. Rekordpokalsieger mit 5 Titeln ist der FC Mamer 32. Derzeit ist die Meisterschaft in 3 Divisionen eingeteilt. Die luxemburgische Fußballnationalmannschaft der Frauen ist dem luxemburgischen Fußballverband (FLF) unterstellt und besteht erst seit Juni 2003. Im Jahre 2006 nimmt sie erstmalig an einer Qualifikation für ein großes Turnier (EM 2009) teil.

Südafrika zählt zu den Pionierländern des Frauenfußballs in Afrika. Schon 20 Jahre vor der Wiederaufnahme in die FIFA 1992 wurde in Südafrika Frauenfußball gespielt. Doch erst nachdem auch offiziell die Teilnahme an internationalen Wettbewerben wieder möglich war, konnten die Strukturen für einen Spielbetrieb der Frauen geschaffen werden. Trotz der Teilnahme an den vergangenen 5 Afrikameisterschaften der Frauen, ist es ihnen bis heute nicht gelungen einen Titel zu gewinnen. Wie die Mannschaft der Männer, hat auch die südafrikanische Frauennationalmannschaft einen Spitznamen: Banyana Banyana.


Quellen :

www.bpb.de, Bundeszentrale für politische Bildung, 2006.
www.flf.lu