Partir: Das Thema Flüchtlinge für die Grundschule

Ziele:
• Erkennen, dass Migrationen ein sehr vielfältiges Phänomen sind, das uns alle betrifft
• Mehr über die Einwanderung nach und Auswanderung aus Luxemburg erfahren
• Empathie gegenüber Flüchtlingen entwickeln / die Flüchtlinge in ihrer Situation besser verstehen
Dauer:
• 2 Unterrichtseinheiten
Alter:
• 4 Zyklus
Material:
• Gegenstände, die mit Reisen und Migration zu tun haben
• PPT-Präsentation
• Buch: Akim rennt
• Kärtchen
• Stifte
• Projektor
• Computer
• Lautsprecher

Ausgehend vom Wissen und den Erfahrungen der Schüler werden die Themen Migration und Flucht behandelt. Es handelt sich um einen Einstieg in diese Themen, der den Schülern vermitteln soll, dass es sich um Themen handelt, die uns alle betreffen. Bezüglich der Flucht und der Flüchtlinge soll die Empathie letzteren gegenüber gefördert werden. Die Schüler sollen erkennen, dass es sich um Menschen wie wir handelt, die sich in einer Flüchtlingssituation befinden.

Ablauf:

Ein Koffer mit einer Auswahl an Gegenständen, die mit Reisen, Migrationen und verschiedenen Perioden der luxemburgischen Geschichte zu tun haben dient als Einstieg in das Thema. Ausgehend von einigen dieser Gegenstände (Sonnencrème, Eiffelturm, Skibrille, Reiseführer,…) sollen die Schüler sich überlegen weshalb man verreist. Hier kann man darauf verweisen, dass es mehrere Gründe gibt, wie zum Beispiel Erholung, Neugier, Kultur oder Sport und Freizeit. Anschließend wird darauf hingewiesen, dass es sich beim Urlaub um eine kurze Reise handelt, dass man aber auch längere Zeit verreisen oder wegziehen kann. Zum Beispiel wenn man umzieht. Ausgehend von den Erfahrungen der Schüler wird überlegt, wie man sich fühlt, wenn man umzieht, dass es einerseits neue Möglichkeiten und Freundschaften mit sich bringt, man andererseits aber auch traurig sein kann, da man vieles zurücklassen muss. Dann wird über die Gründe von Umzügen gesprochen, dass man eventuell wegen der Arbeit wegzieht oder weil man in ein größeres Haus zieht. Vielleicht sind sogar Schüler in der Klasse, die ausgewandert sind und erklären können, wie das ist, wenn man sein Heimatland verlassen muss. Die Erfahrungen und Überlegungen der Schüler werden aufgeschrieben. Diese dienen dazu, das Thema Migrationen einzuleiten. Anhand ausgewählter Gegenstände und Filme, wie zum Beispiel einem Teil eines Stahlträgers oder Zeitzeugenberichten über die luxemburgische Auswanderung nach Amerika oder die Flucht während des zweiten Weltkrieges, wird erklärt, dass Migrationen ein Thema sind, das eng mit der luxemburgischen Geschichte verknüpft und allgegenwärtig ist, es sich also um ein Thema handelt, dass uns alle betrifft.

Basierend auf den Erfahrungen der Schüler und den Vorträgen des ersten Teiles des Workshops, wird sich nochmals näher mit der Frage beschäftigt, wie es wohl ist, wenn man sein Land verlassen muss. Der Schwerpunkt liegt aus den Gefühlen, die man in dieser Situation wohl empfindet.

Anschließend wird den Schülern erklärt, dass Flüchtlinge sich in genau dieser Situation befinden, sie gezwungen werden die Heimat zu verlassen. Anhand der Geschichte „Akim rennt“ von  Claude K. Dubois, sollen die Schüler sich gedanklich in die Situation eines Flüchtlings setzen, um die Empathie diesen gegenüber zu fördern. Um sich besser mit den Verlusten dieser Menschen auseinandersetzen zu können, erhält jeder Schüler 7 Kärtchen, wo er die 7 Dinge aufschreiben soll, die er im Falle einer Flucht von zuhause mitnehmen würde. Dabei muss es sich nicht unbedingt um Objekte handeln, sondern es können auch die Familie, Freunde oder die Haustiere aufgeschrieben werden. Dann lesen wir den Schülern die Geschichte vor, mit den Bildern als optischer Stütze. An ausgewählten Stellen der Flucht von Akim, müssen die Schüler jeweils eine ihrer Karten abgeben, bis sie am Ende der Geschichte nur noch eine Karte übrighaben. Anschließend wird mit den Schülern diskutiert was sie noch übrig hatten, bei welcher Karte ihnen das Abgeben am schwersten fiel und wie es ihnen bei dieser Übung erging. Ziel ist es, dass die Schüler in einem geschützten Rahmen erfahren können, was Verlust bedeutet und verstehen können was viele Flüchtlingskinder durchmachen müssen, um so die Empathie diesen gegenüber zu fördern.

Zum Abschluss sollen die Schüler sich, ausgehend von den Schlussfolgerungen der einzelnen Etappen des Workshops, überlegen wie sie Akim in ihrer Klasse willkommen heißen und integrieren würden.

Wenn sie an diesem Workshop interessiert sind, stellen wir Ihnen unser Material gerne zur Verfügung oder Sie können uns für einen Workshop in ihrer Klasse buchen.