Wer migriert, wohin und warum?

Im Jahr 2015 gab es über einer Milliarde Migranten auf der Welt, davon über 65 Millionen Menschen, die gezwungen waren ihre Heimat zu verlassen. Wer sind diese Menschen und wieso verlassen sie ihre Heimat?

Migrieren – Warum?

Es gibt viele Gründe, die Menschen dazu bringen, ihre Heimat zu verlassen. Allgemein kann man behaupten, dass die Menschen ihre Lebensbedingungen verbessern wollen. Dies kann aus wirtschaftlichen und finanziellen Gründen sein, indem sie eine bessere Arbeit suchen. Auch persönliche Gründe, wie Familienzusammenführung, Abenteuerlust oder die Liebe spielen eine Rolle.

Viele der amerikanischen Cowboys des Wilden Westens waren Migranten auf der Suche nach einer neuen Heimat.

Viele der amerikanischen Cowboys des Wilden Westens waren Migranten auf der Suche nach einer neuen Heimat.

Viele Menschen fliehen vor Naturkatastrophen, Krieg, politischer oder religiöser Verfolgung oder wegen Verstößen gegen die Menschenrechte. Auch der Klimawandel ist ein Faktor, denn er führt dazu, dass verschiedene Gegenden unbewohnbar werden, sei es durch die Erhöhung des Meeresspiegels, eine Beschleunigung der Wüstenbildung oder eine erhöhte Gefahr durch Naturkatastrophen in vielen Gebieten.

Der Nordosten Brasiliens ist eine der Gegenden, die von der Wüstenbildung betroffen sind.

Der Nordosten Brasiliens ist eine der Gegenden, die von der Wüstenbildung betroffen sind.


Sehr oft werden Menschen gezwungen ihre Heimat zu verlassen, weil die Felder, die sie bewirtschaften, an große ausländische Investoren verkauft oder verpachtet werden. Viele arme Bauern in afrikanischen Ländern besitzen keine Papiere, die belegen, dass das Land ihnen gehört, obwohl ihre Familien schon seit Generationen da leben. Große Investoren nutzen diese Situation und pachten dieses Land von der Regierung, um Produkte anzubauen, die sie auf dem Weltmarkt verkaufen können. Dadurch fehlt den Bauern das Land, um ihre Familie ernähren zu können. Deshalb sehen sie sich gezwungen wegzuziehen.

Sehr oft werden Menschen gezwungen ihre Heimat zu verlassen, weil die Felder, die sie bewirtschaften, an große ausländische Investoren verkauft oder verpachtet werden. Viele arme Bauern in afrikanischen Ländern besitzen keine Papiere, die belegen, dass das Land ihnen gehört, obwohl ihre Familien schon seit Generationen da leben. Große Investoren nutzen diese Situation und pachten dieses Land von der Regierung, um Produkte anzubauen, die sie auf dem Weltmarkt verkaufen können. Dadurch fehlt den Bauern das Land, um ihre Familie ernähren zu können. Deshalb sehen sie sich gezwungen wegzuziehen.

Wer?

Die wirtschaftliche Migration beginnt meistens mit jungen, erwerbstätigen Männern. Sie ziehen bevorzugt in Gegenden, in denen sie mehr Geld verdienen können und kehren oft nach einer gewissen Zeitspanne zurück in ihre Herkunftsländer. Dort können sie dann ihre Situation verbessern, indem sie beispielsweise Land kaufen, ein Haus bauen, eine Firma gründen, usw.

Am Anfang des 20. Jahrhunderts haben viele eingewanderte junge Männer in den Minen im Süden Luxemburgs gearbeitet.

Am Anfang des 20. Jahrhunderts haben viele eingewanderte junge Männer in den Minen im Süden Luxemburgs gearbeitet.

Aber nicht alle Menschen kehren wieder in ihre Heimat zurück. Viele dieser Arbeiter holen nach und nach ihre Frauen oder Familien zu sich, oder gründen eine neue Familie im Zielland. Dadurch wird aus einem zeitlich begrenzten Aufenthalt ein dauerhafter. Die Familienzusammenführung macht einen großen Teil der internationalen Migrationen aus. Dadurch liegt der Frauenanteil unter den Migranten auch bei 48 %.

Von wo nach wo?

Asien ist der Kontinent wo die meisten Migranten herkommen, vor Europa. Die meisten Menschen migrieren innerhalb ihres Landes oder in die unmittelbaren Nachbarländer. Es kommen mehr Migranten aus Ländern mit einem mittleren Einkommen, wie z.B. Indien oder Brasilien, als aus den ärmsten Ländern der Welt. Es ziehen weniger Menschen vom Süden* in den Norden*, als vom Süden in den Süden.

*In diesem Fall sind Norden und Süden nicht als geographische Angaben zu verstehen. Mit Norden sind die reichen und industrialisierten Länder aus Mittel- und Nordeuropa, Nordamerika und Ostasien gemeint. Aber auch Länder wie Australien oder Neuseeland sind inbegriffen, obwohl sie nicht im Norden liegen. Der Begriff  „Süden“ wird allgemein für die weniger hochentwickelten Länder gebraucht.

Einige Zahlen 2015:

90,2

Millionen

Menschen migrierten von Süden nach Süden (37 % aller internationalen Migranten)

85,3

Millionen

Menschen migrierten von Süden nach Norden (35 %)

55,2

Millionen

Menschen migrierten von Norden nach Norden (23%)

13,6

Millionen

Menschen migrierten von Norden nach Süden (5 %)

Tendenzen:

Menschen die in Europa, Asien oder Ozeanien geboren wurden, bleiben bevorzugt in diesen Gegenden. Migranten aus Lateinamerika, der Karibik hingegen ziehen bevorzugt in andere Weltregionen. Etwas weniger als die Hälfte der afrikanischen Auswanderer verlassen den Kontinent.