Partir: Das Thema Flüchtlinge für die Sekundarschule
| Ziele: |
|---|
| • Verstehen weshalb Menschen ihre Heimat verlassen • Mehr über die Einwanderung nach und Auswanderung aus Luxemburg erfahren • Erkennen, dass es sich um ein weltweites Phänomen handelt • Empathie gegenüber Flüchtlingen entwickeln / die Flüchtlinge in ihrer Situation besser verstehen • Das kritische Denken der Schüler fördern |
| Dauer: |
| • 2-3 Unterrichtseinheiten Das eigentliche Programm kann in 2 Unterrichtseinheiten behandelt werden, doch es empfiehlt sich eine weitere Einheit vorzusehen, damit die Schüler konkrete Lösungsvorschläge ausarbeiten können. |
| Alter: |
| • Ab 15 Jahre |
| Material: |
| • Eine Liste mit Grundbedürfnissen • PPT-Präsentationen • Stifte • Flipchart oder Tafel • Projektor • Computer • Lautsprecher |
Ausgehend von den Grundbedürfnissen der Menschen, werden während dieses Workshops die Migrationen und insbesondere die aktuelle Flüchtlingssituation beleuchtet. Die Verbindung mit den Grundbedürfnissen der Menschen und mit der luxemburgischen Geschichte soll gewährleisten, dass die Schüler erkennen, dass es sich um ein Phänomen handelt, das sie betrifft. Migrationen und die Flüchtlingssituation sind keine abstrakten Themen, sondern Phänomene, die unseren Alltag und unsere Geschichte prägen und mit denen wir uns auseinandersetzen müssen.
Ablauf:
Die Schüler überlegen sich am Anfang, welche Grundbedürfnisse ihrer Ansicht nach am wichtigsten sind. In unseren Workshops müssen sie sich 7 Grundbedürfnisse aus einer Liste aussuchen, wo Begriffe wie Sicherheit, Familie, Unterkunft oder Liebesbeziehung, aber auch Smartphone, Auto oder Computer draufstehen. Zu einem späteren Zeitpunkt wird ein Ranking dieser Begriffe erstellt.
Anschließend stellen wir den Schülern das Thema « Migration » aus einer luxemburgischen Perspektive vor, mit Beiträgen von Auswanderern oder Zeitzeugen, die während des zweiten Weltkrieges flüchten mussten, und den verschiedenen Einwanderungswellen. Am Ende der Präsentation sollen die Schüler paarweise ausarbeiten weshalb die Menschen auswanderten, wohin sie gingen und wie lange sie dort blieben.
Die verschiedenen Antworten der Schüler werden aufgeschrieben und mit den Grundbedürfnissen, die sie als am wichtigsten erachten, verglichen. Bei dieser Übung erkennt man, dass die Menschen in den meisten Fällen auswandern, wenn ihre Grundbedürfnisse in der Heimat nicht mehr erfüllt sind. Des Weiteren sieht man, dass die Dauer der Auswanderung oft mit dem Zielland und dem Grund der Auswanderung zusammenhängt.
Ausgehend von den Ergebnissen dieser Reflexions- und Diskussionsphase, wird die aktuelle Flüchtlingssituation beleuchtet. Mit regelmäßigen Verweisen auf die luxemburgische Geschichte und die Grundbedürfnisse der Menschen, werden die weltweite Flüchtlingssituation, die Gründe der Flucht, das Leben auf der Flucht oder auch die Fortbewegungsmöglichkeiten vorgestellt. Mithilfe von Zeugenberichten erfahren die Schüler mehr über die Situation in afrikanischen Flüchtlingslagern und verschiedene Graphiken zeigen ihnen wo die meisten Flüchtlinge leben. Der Vergleich mit der luxemburgischen Geschichte ermöglicht es zu sehen, dass die Flucht vieler Menschen heute, der Flucht früherer Flüchtlinge sehr ähnelt.
Nachdem wir uns mit der weltweiten Flüchtlingssituation befasst haben, sollen die Schüler sich ihr Ranking mit den Grundbedürfnissen anschauen und überlegen, was man den Flüchtlingen, die nach Luxemburg kommen, ausgehend von dieser Liste anbieten soll. Das sollen sie in Gruppen zu zweit oder zu dritt machen.
In einem letzten Teil werden die Antworten der Schüler aufgeschrieben und es wird diskutiert, was tatsächlich geleistet wird.
Wenn genug Zeit zur Verfügung steht, besteht die Möglichkeit mit den Schülern zu diskutieren ob die Leistungen, die die Asylbewerber in Luxemburg erhalten ausreichen oder gar übertrieben sind, oder ob eventuell mehr angeboten werden soll und wie die Schüler die Flüchtlinge in diesem Fall unterstützen können.
Wenn sie an diesem Workshop interessiert sind, stellen wir Ihnen unser Material gerne zur Verfügung oder Sie können uns für einen Workshop in ihrer Klasse buchen.