Der Begriff ¨Flüchtling¨
Am 28. Juli 1951 wurde im Rahmen des ¨Abkommens über die Rechtstellung der Flüchtlinge¨ – auch Genfer Flüchtlingskonvention genannt – eine Definition festgelegt, wem der Flüchtlingsstatut zuerkannt werden kann.
Laut dieser Konvention ist ein Flüchtling jede Person, die
« … aus der begründeten Furcht vor Verfolgung wegen ihrer Rasse, Religion, Nationalität, Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe oder wegen ihrer politischen Überzeugung sich außerhalb des Landes befindet, dessen Staatsangehörigkeit sie besitzt, und den Schutz dieses Landes nicht in Anspruch nehmen kann oder wegen dieser Befürchtungen nicht in Anspruch nehmen will . . . »
(Abkommen über die Rechtsstellung der Flüchtlinge von 1951, Genfer Flüchtlingskonvention, Artikel 1.2, unhcr.de)
Nur ein Mensch, der aus oben genannten Gründen seine Heimat verlässt, kann als Flüchtling anerkannt werden. Das ist sehr wichtig, da wir oft von Flüchtlingen sprechen, jedoch nur ein Bruchteil dieser Menschen laut Genfer Konvention Flüchtlinge sind.
So sprechen wir zum Beispiel von « Wirtschaftsflüchtlingen » bzw. « Elendsflüchtlingen », wenn Menschen ihre Heimat wegen Armut verlassen oder wenn sie ihr Arbeitsglück in den großen Städten oder anderen Ländern versuchen.
Des Weiteren gibt es die Menschen, die aufgrund von Natur- und Klimakatastrophen (Tsunami, Erdbeben etc.), beziehungsweise Umweltveränderungen (Dürreperioden, Überschwemmungen, steigender Meeresspiegel) aus ihren Heimatorten vertrieben werden und so zu « Umwelt- bzw. Klimaflüchtlingen« werden. Von Menschen verursachte Katastrophen können auch der Grund einer Flucht sein, wie z.B bei den « GAU-Flüchtlingen », die vor Atomkatastrophen, wie in Chernobyl oder in Fukushima, flüchteten.
Man muss also den Unterschied zwischen den Flüchtlingen nach der Genfer Konvention machen, und den Menschen, die gezwungen sind ihre Heimat zu verlassen, jedoch keine Flüchtlinge sind.
(Im Englischen macht man den Unterschied zwischen „forcibly displaced people“, also Menschen, die gezwungenermaßen aus ihrer Heimat weggezogen sind, und „refugees“, Flüchtlingen.)