WM 2014


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WM 2014

[button title=”Volkssport Fußball” link=”#chap01″ target=”” size=”” color=”transp” ][button title=”Die Fußballweltmeisterschaft 2014″ link=”#chap02″ target=”” size=”” color=”transp” ][button title=”Vom Schuhputzer zum besten…” link=”#chap03″ target=”” size=”” color=”transp” ]

Volkssport Fußball[button title=”pdf version” link=”http://www.ikl.lu/brasilien14/wp-content/uploads/WM-Volkssport-Fussball-WM14.pdf” target=”_blank” size=”” color=”green” class=””]

[image src=”http://www.ikl.lu/brasilien14/wp-content/uploads/Neymar-golden-ball-190×300.jpg” size-medium align=”right” caption=”Neymar Jr.” link=”http://www.ikl.lu/brasilien14/wp-content/uploads/Neymar-golden-ball.jpg” link_type=”zoom” target=””]
In Brasilien ist Fußball kein Sport unter vielen. Fußball ist Brasiliens Nationalsport. Die brasilianischen Fußballer sind technisch begabt und spielen sehr kreativ. Unter ihnen sind viele bekannte Namen, wie Arthur Friedenreich, Pelé, Ronaldo, Kaká und Neymar. Die Männernationalmannschaft ist die erfolgreichste der Welt, sie hat die Fußballweltmeisterschaft schon fünfmal gewonnen (1958, 1962, 1970, 1994 und 2002). Die Frauennationalmannschaft stand zwar noch nie ganz oben auf dem Podium, doch sie schaffte es schon auf den zweiten und dritten Rang bei Weltmeisterschaften und ist derzeit die stärkste Mannschaft in Südamerika. Die beste Spielerin ist Marta Vieira da Silva, die fünfmal zur Weltfußballerin gewählt wurde.

In Brasilien gibt es sehr viele Fußballvereine. Die bekanntesten und erfolgreichsten kommen aus Rio de Janeiro und São Paulo. Da diese Vereine nicht so reich sind wie die großen europäischen Clubs, spielen über 5000 brasilianische Profis im Ausland.

Wie der Fußball nach Brasilien kam

[image src=”http://www.ikl.lu/brasilien14/wp-content/uploads/Arthur-Friedenreich-230×300.jpg” size-medium align=”left” caption=”Arthur Friedenreich” link=”http://www.ikl.lu/brasilien14/wp-content/uploads/Arthur-Friedenreich.jpg” link_type=”zoom” target=””]
Der Sohn eines englischen Einwanderers führte den Fußball 1894 in Brasilien ein. Während seiner Studienzeit in England, spielte er in einem englischen Verein und brachte nach seinen Studien zwei Lederbälle mit nach São Paulo. Das erste historisch belegte Fußballspiel fand 1895 statt. 1901 kam es zu einer ersten Begegnung zwischen einer Mannschaft aus Rio de Janeiro und São Paulo. Bei diesem Spiel standen nur Weiße auf dem Spielfeld. Damals durften nur Weiße in den Fußballclubs aufgenommen werden. Auch für die Nationalmannschaft durften nur Weiße spielen. Arthur Friedenreich war damals der beste Spieler. Er spielte aber nur in der Nationalmannschaft, weil sein Vater weiß war, seine Mutter war nämlich Afro-Brasilianerin. Er musste sogar sein Haar glätten, damit man nicht merkte, dass er afrikanische Vorfahren hatte. Es gab viele Proteste gegen das Verbot, dass afro-brasilianische Spieler nicht in den Vereinen aufgenommen werden durften. Aufgrund dieses Drucks, mussten die Vereine ab 1918 auch afro-brasilianische Spieler aufnehmen.

So wurde Fußball in den 20er Jahren zum Volkssport. In den Favelas, den Armenvierteln großer Städte, spielen die Menschen häufig barfuß und mit Getränkedosen, weil sie sich weder Ball noch Fußballschuhe leisten können. Man sagt, dass der Straßenfußball dazu beiträgt, dass es in Brasilien so viele Dribbelkünstler gibt. Heutzutage dürfte es jedoch eher an den Fußballschulen der großen Clubs liegen. Viele bekannte Fußballstars stammen aus armen Verhältnissen. Für Ronaldo, zum Beispiel, war Fußball die Chance dem Leben in den Favelas zu entfliehen.

[image src=”http://www.ikl.lu/brasilien14/wp-content/uploads/FIFA_World_Cup_2010-300×204.jpg” size-medium align=”right” caption=”Brasilianische Fußballfans” link=”http://www.ikl.lu/brasilien14/wp-content/uploads/FIFA_World_Cup_2010.jpg” link_type=”zoom” target=””]
Die Brasilianer lieben es auch auf ihren herrlichen Stränden zu spielen. So sind neue Fußballvarianten wie Beachsoccer und Footvolley entstanden. Auch im Futsal, wo auf kleineren Feldern und in Hallen gespielt wird, fühlen sich die Brasilianer sehr wohl. Sie gewannen schon vier Futsalweltmeisterschaften.

Die brasilianischen Fußballfans verwandeln jedes Spiel in ein Fest. Mit viel Temperament und Samba-Musik ist die gute Stimmung garantiert. Leider gibt es aber auch gewalttätige Fans und Kämpfe zwischen Fans verschiedener Vereine. Bei diesen Kämpfen sterben regelmäßig Menschen.


Die Fußballweltmeisterschaft 2014[button title=”pdf version” link=”http://www.ikl.lu/brasilien14/wp-content/uploads/WM-Die-Fußballweltmeisterschaft-WM14.pdf” target=”_blank” size=”” color=”green” class=””]

[image src=”http://www.ikl.lu/brasilien14/wp-content/uploads/brasilien-landkarte-151×146.jpg” size-medium align=”left” caption=”Spielorte der WM 2014″ link=”http://www.ikl.lu/brasilien14/wp-content/uploads/brasilien-landkarte.jpg” link_type=”zoom” target=””]2014 findet die 20. Fußballweltmeisterschaft vom 12. Juni bis zum 13. Juli in Brasilien statt. Dies ist das bedeutendste Turnier für Fußballnationalmannschaften. Es ist das zweite Mal, dass die WM in Brasilien stattfindet. Das erste Mal war 1950. Mal schauen ob jemand den Titelverteidiger Spanien schlagen kann!

Es wird in zwölf Städten gespielt werden. Das Eröffnungsspiel wird in São Paulo ausgetragen und das Finale findet in Rio de Janeiro statt. Die anderen Städte sind: Belo Horizonte, Brasília, Cuiabá, Curitiba, Fortaleza, Manaus, Natal, Porto Alegre, Recife und Salvador.

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Juntos num só ritmo! (Alle im gleichen Rhythmus): Fußball und Samba

„Juntos num só ritmo!“ ist der Slogan, der Leitspruch der Fußballweltmeisterschaft 2014. Er zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Turnier und alles, was mit der WM zu tun hat. Laut Erklärung der FIFA steht er für die fünf Pfeiler Brasiliens: gesellschaftlicher Zusammenhalt, Innovationskraft, atemberaubende Natur, Fußballleidenschaft und Fröhlichkeit.[/one_second]

[one_second][image src=”http://www.ikl.lu/brasilien14/wp-content/uploads/brazuca-2014-300×143.jpg” size-medium align=”left” caption=”Brazuca” link=”http://www.ikl.lu/brasilien14/wp-content/uploads/brazuca-2014.jpg” link_type=”zoom” target=””]

Nach Jabulani kommt Brazuca!

Seit der WM 1958 in Mexico, haben die WM-Bälle einen offiziellen Namen. Den Namen des neuen WM-Balls konnten die Brasilianer in einer Umfrage selbst bestimmen. Zur Auswahl standen Brazuca, Bossa Nova und Carnavalesca. Die Brasilianer entschieden sich für Brazuca, was „brasilianisch“ bedeutet und für das brasilianische Lebensgefühl stehen soll. Es ist ein sehr farbenfroher Ball. Er soll an die traditionellen Glücksarmbänder, sowie an die Spiel- und Lebensfreude des Landes erinnern.[/one_second]
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Fuleco, ein Gürteltier für Brasilien!

[image src=”http://www.ikl.lu/brasilien14/wp-content/uploads/Fuleco_mascotte-262×300.jpg” size-medium align=”left” caption=”Fuleco” link=”http://www.ikl.lu/brasilien14/wp-content/uploads/Fuleco_mascotte.jpg” link_type=”zoom” target=””]
Das offizielle Maskottchen der WM heißt Fuleco und ist ein Gürteltier. Der Name Fuleco setzt sich aus Futebol (Fußball) und ecologia (Umweltschutz) zusammen. Gürteltiere sind eine bedrohte Tierart und Fuleco will die Öffentlichkeit nicht nur für die WM begeistern, sondern auch für den Umweltschutz sensibilisieren.[/two_third]

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Die Schatten der Weltmeisterschaft

[image src=”http://www.ikl.lu/brasilien14/wp-content/uploads/Protestos_no_Rio_em_2013-300×208.jpg” size-medium align=”left” caption=”Proteste in Rio im Juni 2013″ link=”http://www.ikl.lu/brasilien14/wp-content/uploads/Protestos_no_Rio_em_2013.jpg” link_type=”zoom” target=””]Schon im Vorfeld der WM gab es viele Probleme. Als entschieden wurde, dass die WM in Brasilien stattfinden wird, war kein Stadion WM-tauglich, die Stadien waren nicht gut genug für eine Weltmeisterschaft. Man fragte sich auch, ob die Straßen, die Flughäfen, der öffentliche Transport usw. in einem Zustand sind, der es erlaubt Millionen Fußballfans aus der ganzen Welt zu empfangen.

Deshalb entschied die brasilianische Regierung, dass neue Straßen gebaut werden, einige alte Stadien renoviert und neue gebaut werden, einige Flughäfen ausgebaut werden, der öffentliche Transport verbessert wird … Wegen all dieser Investitionen, ist dies die teuerste WM aller Zeiten!

Viele Menschen in Brasilien sind der Ansicht, dass zu viel Geld verschwendet wird. Sie hätten lieber, wenn Schulen und Krankenhäuser damit gebaut würden. Davon würde die Gesellschaft mehr profitieren. Deshalb gingen während des Confederations Cup im Juni 2013 viele Menschen auf die Straße, um zu protestieren. Auch letzten Winter protestierten die Menschen.

Die Kritiker behaupten, dass die Menschen in Brasilien nicht von der WM profitieren. Es werden zwar Arbeitsplätze geschaffen, doch mit sehr schlechten Bedingungen. Es sind sogar schon Arbeiter bei Unfällen ums Leben gekommen. Die brasilianischen Händler können nicht von der WM profitieren, sie dürfen nichts in Stadionnähe verkaufen, nur die offiziellen Sponsoren dürfen das. Viele Menschen wurden zwangsumgesiedelt, sie mussten ihre Häuser verlassen, damit neue Stadien gebaut werden konnten.

Die FIFA, der Weltfußballverband forderte sogar, dass Brasilien seine Gesetze während der WM ändert. Normalerweise darf in brasilianischen Fußballstadien kein Bier verkauft werden, weil manche Fußballfans aggressiv werden wenn sie zu viel getrunken haben. Da jedoch ein Sponsor der FIFA eine Brauerei ist, hat die FIFA Brasilien gezwungen dieses Gesetz zu ändern, damit der Sponsor sein Bier in den Stadien verkaufen kann.  Neben dem schönen Fußballfest, hat die WM auch ihre dunkle Seite.


Vom Schuhputzer zum besten Fußballspieler aller Zeiten[button title=”pdf version” link=”http://www.ikl.lu/brasilien14/wp-content/uploads/WM-Vom-Schuhputzer-zum-WM14.pdf” target=”_blank” size=”” color=”green” class=””]

[image src=”http://www.ikl.lu/brasilien14/wp-content/uploads/Pelé-300×232.jpg” size-medium align=”left” caption=”Pelé 1960″ link=”http://www.ikl.lu/brasilien14/wp-content/uploads/Pelé.jpg” link_type=”zoom” target=””]

Am 23. Oktober 1940 kam Edson Arantes do Nascimento in Três Corações zur Welt. Damals ahnte niemand, dass die FIFA diesen afrobrasilianischen Jungen einmal zum Weltfußballer des 20. Jahrhunderts ernennen würde.

Doch fangen wir vorne an. Edson stammt aus ärmlichen Verhältnissen. Seine Eltern hatten oft Geldnöte. Edson arbeitete daher gelegentlich als Schuhputzer, um sich ein kleines Taschengeld zu verdienen. Er ging auch zur Schule, schwänzte sie aber sehr oft, um seiner großen Leidenschaft zu frönen: dem Fußball. Eines Tages wurde sein Talent von einem Fußballtrainer entdeckt, dem ehemaligen Nationalspieler Waldemar de Brito. Er wollte den jungen Edson unbedingt in seiner Jugendmannschaft „Baquinho“ haben. Dort durfte der junge Edson zum ersten Mal in richtigen Fußballschuhen auf ein richtiges Spielfeld. Doch das war erst der Anfang seiner Karriere! Unter seinem Spitznamen Pelé sollte er zu einem der bedeutendsten Fußballspieler der Welt werden.

Mit 15 Jahren unterschrieb er seinen ersten Vertrag beim FC Santos und mit 16 wurde er zum ersten Mal Torschützenkönig der Staatsmeisterschaft von São Paulo. In dieser Zeit bestritt er sein erstes Spiel für die Nationalmannschaft und schoss sogar ein Tor. 1958 war er im Kader der WM-Mannschaft und der jüngste Spieler des gesamten Turniers. In diesem Jahr gewannen die Brasilianer den Titel. Es war der erste von drei Titeln (1958, 1962 & 1970), die Pelé bei Weltmeisterschaften holte. Nach dieser WM waren viele große europäische Vereine an Pelé interessiert, doch die brasilianische Regierung erklärte ihn für unverkäuflich. Er erhielt einen Profivertrag bei seinem Verein FC Santos und verdiente sogar mehr als der brasilianische Präsident. Er gewann über 20 Titel mit dem FC Santos. 1974 erklärte er seinen Rücktritt, doch bereits 1975 unterschrieb er wegen Geldsorgen nochmals einen Vertrag bei New York Cosmos. 1977 zog er sich dann endgültig aus dem aktiven Profisport zurück.

[image src=”http://www.ikl.lu/brasilien14/wp-content/uploads/Pelé-02-210×300.jpg” size-medium align=”right” caption=”Pelé 2013″ link=”http://www.ikl.lu/brasilien14/wp-content/uploads/Pelé-02.jpg” link_type=”zoom” target=””]

Er blieb dem Sport aber weiterhin treu. Er gründete eine Sport-Marketing Agentur und war von 1995-1998 Sportminister in Brasilien.

Bis heute ist er der erfolgreichste Torschütze der brasilianischen Nationalmannschaft und er war sehr oft Torschützenkönig verschiedener Meisterschaften. Doch kein Tor wurde so gefeiert, wie der Foulelfmeter am 19. November 1969. An diesem Tag schoss Pelé sein 1000. Tor in einem offiziellen Spiel.

Pelé wurde oft für seine Leistungen geehrt, unter anderem mit den Titeln „Spieler des Jahrhunderts“ von der FIFA und „Sportler des Jahrhunderts“ vom Internationalen Olympischen Komitee. 2013 erhielt er den Ehrenpreis des FIFA Ballon d’Or für sein Lebenswerk.

Wusstest du, dass die feindlichen Parteien des nigerianischen Bürgerkrieges ihre Kampfhandlungen unterbrachen, um Pelé live in Nigeria spielen zu sehen!